Leipzig Wallbreakers II vs Cyndicates Chemnitz (14:00Uhr)

vs

Ergebnisse

Mannschaft12345R
Cyndicates Chemnitz12103218
Leipzig Wallbreakers II4580017

Zusammenfassung

Das zweite Spiel des Tages entwickelte sich zum Marathonmatch und gleichzeitig zu einem wahren Krimi. Chemnitz startete mit einem Run in das erste Inning, bevor L. Garcia den Mound betrat. Zwei Basehits und zwei Walks sorgten für schnelle 4 Runs der Leipziger und auch im zweiten Inning erzielten die Wallbreakers 5 Runs. Es schien so, als kämen die Gastgeber mit den nun etwas schnelleren Pitches besser klar und somit stand nach zwei Innings ein 9-3 für Leipzig auf dem Scoreboard. Zu allem Überfluss mussten die Chemnitzer nun auch noch auf ihren Catcher M. Lippmann verzichten, der sich am Daumen verletzte.

Mit zwei Aus schlug der Leipziger Kulagin einen Groundball, den die Chemnitzer aber nicht mehr rechtzeitig zur ersten Base bringen konnten. Währenddessen spurtete Raskolets von der zweiten Base bis nach Hause durch. Der Wurf von der ersten Base zum Catcher kam rechtzeitig in den Handschuh und zuerst sah es so aus, als könnten die Cyndicates das Inning mit einem Tagplay an der Homebase beenden. Der Zusammenprall zwischen Catcher und Läufer war aber so immens, dass der Handschuh samt Ball aus der Hand geschleudert wurde. Der Läufer war safe, das Inning ging weiter und M. Lippmann musste seinen Arbeitstag beenden.

Das hielt die Chemnitzer aber nicht davon ab, nun vom ungenauen Pitching der Leipziger zu profitieren. Ganze 10 Runs brachten die Gäste im dritten Inning über die Platte, vorrangig durch Geduld an der Platte und daraus resultierenden Walks. Auf der anderen Seite ergab sich allerdings das gleiche Bild: L. Garcia ging nun vermehrt die Genauigkeit abhanden, sodass die Leipziger viele Walks produzierten. Nach dem fünften Walk im Inning übernahm schließlich M. Weiße das Zepter, der noch drei weitere Runs zulassen musste, bevor er das Inning mit einem Strikeout beendete. Vor den letzten beiden Durchgängen stand es nun 17:13 für Leipzig und die Chemnitzer benötigten nun eine extrem konzentrierte Leistung um dieses Spiel noch zu drehen.

Durch 4 Walks und einen Hit by Pitch erzielten die Gäste immerhin drei Runs und konnten das Defizit auf einen Run drücken. Unglücklicherweise vertrat sich S. Braun dabei beim Ablaufen der Bases und musste mit einer Knieverletzung aus dem Spiel genommen werden. Das Lazarett der Cyndicates füllte sich somit auf nunmehr drei Spieler und sorgte dafür, dass nur noch 9 spielfähige Spieler im Kader standen, die nun alle zusammen sinnvoll auf dem Feld postiert werden mussten.

Die Leipziger versuchten auf der anderen Seite mit aggressivem Baserunning und Buntversuchen, den Vorsprung mit dem ein oder anderen Run abzusichern. Hester kam zwar per Bunt auf Base, überlebte den Pickoff-Versuch von M. Weiße aber nur mit einer gehörigen Portion Glück. Sein erster Stealversuch zur zweiten Base war zwar noch erfolgreich, doch angestachelt vom Leipziger Third Base Coach überspann er nun den Bogen. M. Weiße ließ sich dies nicht gefallen, steppte ruhig vom Rubber, erwischte ihn auf halber Strecke zwischen zweiter und dritter Base und bereitete das Tagplay an der dritten Base mustergültig vor. Nach einem Strikeout und einem Walk holten sich die Chemnitzer dann auch das dritte Aus des Innings, sodass es vor dem finalen Durchgang 16:17 für Leipzig stand.

Ein Run würde nun die Chance auf eine Verlängerung bedeuten, zwei oder mehr Runs und sogar die Möglichkeit eines Sieges würde bestehen. Doch zunächst sah es alles nach einem Leipziger Sieg aus: Mit zwei Strikeouts starteten die Messestädter das Inning und hatten nun die Zügel in der Hand. Zum Pech der Leipziger stand nun jedoch mit M. Bitz die Nummer 1 im Lineup am Schlag, der genau für diese Situationen spezialisiert war: Über beide Spiele hinweg schaffte er es bei jedem At-Bat auf die erste Base zu kommen (4 Hits, 3 Walks, 1 Error) und auch dieses Mal enttäuschte er nicht. Mit viel Geduld erreichte er per Walk die erste Base und stahl gleich die zweite Base. Das Spiel stand nun auf Messers Schneide. S. Arlick hatte nun die Aufgabe ihn am Schlag nach Hause zu holen und so zumindest Gleichstand herzustellen. Sein Schlagversuch endete jedoch in einem Popup Fly zum dritten Baseman. Noch während der Ball in der Luft stand, waren die Chemnitzer gedanklich schon bei der Heimfahrt. Doch wie durch ein Wunder fiel der Ball am Handschuh vorbei und prallte auf dem Boden auf: Der Third Baseman der Leipziger hatte den Ball mit viel Schnitt unterschätzt und sich falsch postiert, sodass er keine Chance hatte, den Ball zu fangen. M. Bitz scorte den Run und S. Arlick war sicher auf der ersten Base. Ausgleich!

Mit M. Weiße kam nun einer der stärksten Batter zur Platte, doch nach 5 Pitches hieß es: Full Count. 3 Balls und 2 Strikes – bei einem weiteren Strike wäre das Inning beendet. Doch wie schon auf dem Mound blieb Weiß auch am Schlag cool und erreichte mit einem weiteren Ball die erste Base. Da auch L. Garcia als anschließender Schlagmann per Hit by Pitch die ersten Base erreichte, hieß es nun Bases Loaded mit zwei Aus. C. Göhler, der für den verletzten M. Lippmann einspringen musste, stand nun am Schlagmal. Geduldig wartete er die Würfe des Leipziger Pitchers ab, bis dieser einen letzten, entscheidenden Fehler machte: Durch einen Wild Pitch überquerte S. Arlick die Homeplate zur 18:17 Führung und Chemnitz lag auf einmal in Führung. Zwar beendeten die Leipziger das Inning per Strikeout und vermieden somit weiteren Schaden, doch vor dem allerletzten Schlagdurchgang des Spiels waren sie nun im Rückstand, obwohl sie weite Teile des Spiels in Führung lagen.

Der Druck war nun auf beiden Seiten immens groß. Auf der einen Seite mussten die Leipziger zumindest einen Run gegen den starken M. Weiße erzwingen, auf der anderen Seite hatten die Chemnitzer die große Überraschung vor Augen und konnten mit einem sauberen Inning den nicht für möglich gehaltenen Doppelsieg in Leipzig holen, nachdem man in diesem Spiel bereits deutlich zurücklag. Es war noch ein letztes Mal höchste Konzentration gefordert nach zusammengenommen bereits über 5 Stunden absolvierter Spielzeit. Und genau in diesem wichtigen Moment lieferten die Cyndicates statistisch gesehen ihr bestes Inning des Tages ab: Ein Strikeout, ein Groundout und zu guter Letzt ein Flyout – ironischerweise vom Third Baseman gefangen – sorgten für ein 1-2-3 Inning und grenzenlosen Jubel auf der Seite der Gäste. Der Doppelsieg war perfekt und die Art und Weise – zunächst nach Rückstand und dann mit einer 1 Run Führung im letzten Inning in der Verteidigung – hätte zufriedenstellender nicht sein können.

Unter dem Strich waren es, wenn auch durchaus mit einer Portion Glück, zwei Siege für die zuletzt etwas angeschlagene Moral, die mit drei Verletzten aber auch teuer bezahlt wurden. Nicht zuletzt erhielten sich die Cyndicates damit auch noch zumindest die theoretische Chance auf einen Platz unter den besten Vier nach der Hinrunde, auch wenn man dafür am letzten Hinrundenspieltag beide Spiele am 25.6. auf dem heimischen Usti-Field gegen die Erfurt Latinos gewinnen müsste. Doch selbst wenn dies nicht gelingen sollte, so besitzt man durch zwei Siege gegen Leipzig, zwei Siege gegen Jena und einen Split gegen Dresden II hervorragende Chancen auf einen guten Tabellenplatz wenn die Liga nach dem Ende der Hinrunde aufgeteilt wird.

Details

Datum Zeit League Saison Spieltag
10. Juni 2017 14:00 MDLB 2017 6

Field

Ballpark Leipzig Wallbreakers
Dortmunder Str. 56, 04357 Leipzig